Betroffenen richtig helfen
Gewalt in der Familie ist ein sehr weit verbreitetes Problem. Aufgrund der engen Beziehung zwischen Tätern und Opfern ist es allerdings nicht immer leicht, zu helfen. Die gewalttätigen Partner haben viel Macht über die Frau und die Kinder, Betroffene können sich deshalb nur sehr schwer aus Gewaltbeziehungen befreien. Deshalb ist die Hilfe von außen besonders wichtig.
Reagieren und sich einmischen hilft
Ignorieren und wegschauen hilft den Opfern nicht, lässt aber denen, die Gewalt ausüben, freie Bahn.
Richtig helfen ist wichtig
Gut gemeinte, aber nicht angemessene Ratschläge können auf die Betroffenen abschreckend wirken und sie entmutigen. Übereilte und unüberlegte Reaktionen können zu Frustrationen bei den Helfenden führen, wenn die Unterstützung nicht angenommen wird.
Informationen zum Thema einholen
Wer in einem konkreten Fall helfen will, sollte sich deshalb über die Rechtslage und Hilfsmöglichkeiten beraten lassen. Eine solche Hilfe bieten die Frauenhelpline 0800/222 555 oder die Informationsstelle gegen Gewalt, wo sie Informationsmaterial bestellen können.
Helfen in akuten Notsituationen
Wenn Sie Zeug_in von Gewalt werden oder Hilfeschreie hören, ist es wichtig, so rasch wie möglich zu handeln. Wenn Sie sich selber sicher genug fühlen, vesuchen Sie - möglichst mit der Unterstützung anderer Menschen - die Gewaltausübung zu beenden. Das erfordert Mut und Zivilcourage. Wenn es zu gefährlich ist, sich einzumischen, rufen Sie auf jeden Fall sofort die Polizei (Notruf 133).
Aufgrund der Abhängigkeit der Opfer vom Täter kann es sein, dass sich die Opfer gegenüber der Polizei abweisend zeigen und sagen, dass nichts passiert sei. Dies ist eine normale Reaktion, die dem Selbstschutz dient, da die Betroffenen ja meist weiterhin mit dem Gefährder zusammenleben. Durch einen Polizeieinsatz wird aber die Gewalt auf jeden Fall vorläufig gestoppt und das ist in der akuten Situation das Wichtigste.
Nehmen Sie es deshalb nicht persönlich, wenn die Betroffenen abweisend auf ihre Intervention reagieren. Besonders in Gegenwart des Misshandlers ist es für diese häufig unmöglich, über die Gewalt zu sprechen. Trotzdem ist es wichtig, immer wieder schnell zu reagieren, das kann lebensrettend sein!
Kontakt zur betroffenen Frau suchen
Es ist wichtig, auch danach aktiv Hilfe anzubieten. Dazu ist es notwendig, die betroffene Frau in einem günstigen Moment anzusprechen. Auf keinen Fall sollte dies im Beisein des Mannes geschehen. Bedenken Sie, dass es für die Betroffene sehr unangenehm und gefährlich sein kann, über die Gewaltsituation zu sprechen. Stellen Sie sich darauf ein und benutzen Sie Formulierungen wie: "Ich möchte Ihnen helfen, aber ich verstehe auch, dass es für Sie unangenehm ist, darüber zu sprechen. Was kann ich für Sie tun?" Weiters ist es wichtig, Vertraulichkeit zuzusichern: "Sie können immer zu mir kommen, ich sage niemandem etwas davon, auch nicht Ihrem Mann."
Für den Krisenfall sind konkrete Angebote besonders wichtig: "Sie können immer bei mir telefonieren und wir können uns ein Zeichen ausmachen für den Fall, dass Sie Hilfe brauchen."
Keinen Druck ausüben
Bieten Sie immer wieder Hilfe an, knüpfen Sie diese aber nicht an Bedingungen. Damit würden Sie die Betroffene nur unter Druck setzen. Sollten Sie jedoch an die Grenzen Ihrer eigenen Belastbarkeit stoßen, sagen Sie das klar und deutlich, ohne dabei vorwurfsvoll zu werden: "Ich schaffe es nicht mehr, dich aufzunehmen, das ist eine zu große Belastung für mich, ich werde dir aber helfen, eine Hilfsreinrichtung zu finden.
Entscheidungen der betroffenen Frau respektieren
Nicht alle Frauen, die misshandelt werden, wollen oder können sich trennen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Verantwortungsgefühl gegenüber den Kindern, fehlende Alternativen oder Angst vor weiterer Gewalt. Manche Frauen hoffen aber einfach auch nur, dass sich die Situation irgendwann wieder normalisieren wird.
Der wichtigste Grundsatz für Helfende - egal ob im privaten Umfeld, in Hilfseinrichtungen oder Institutionen - muss aber immer sein, dass die Entscheidungen der Betroffenen respektiert werden. Nur sie selbst können die Entscheidung für ihr Leben treffen. Dafür brauchen sie aber unsere Hilfe.
Kontakt zum gewalttätigen Mann suchen
Hier können vor allem Männer, die Gewalt ablehnen, eine sehr wichtige Rolle einnehmen und der Gewalt Grenzen setzen, indem sie gewalttätige Männer mit ihrem Verhalten konfrontieren. Bitte beziehen Sie eindeutig Stellung, sagen Sie klar und deutlich, dass Sie Gewalt nicht billigen, weil diese durch nichts zu rechtfertigen ist.
Wenn Kinder misshandelt werden, kann Wegschauen gefährlich sein
Wenn Kinder misshandelt werden, ist es ebenfalls wichtig, sofort die Polizei zu rufen. Wenn Sie ein Kind immer wieder schreien hören, sollten Sie ebenfalls reagieren. Wenn Sie sich dies zutrauen, können Sie die Eltern fragen, was los ist. Sie können aber auch das zuständige Amt für Jugend und Familie anrufen. Die MitarbeiterInnen dort müssen jedem Anruf, auch wenn er anonym ist, nachgehen.
Viele Leute scheuen sich, dies zu tun, weil sie sich nicht einmischen und andere nicht anschwärzen wollen. Zum Schutz der Kinder ist es aber notwendig, dass wir aktiv werden - bei drohender und akuter Gewalt sind wir dazu auch verpflichtet. Auch wenn Kinder auf der Straße von Erwachsenen geschlagen werden, sollten wir uns einmischen. Gewalt ist strafbar!
Ignorieren und wegschauen hilft den Opfern nicht, lässt aber denen, die Gewalt ausüben, freie Bahn.
Richtig helfen ist wichtig
Gut gemeinte, aber nicht angemessene Ratschläge können auf die Betroffenen abschreckend wirken und sie entmutigen. Übereilte und unüberlegte Reaktionen können zu Frustrationen bei den Helfenden führen, wenn die Unterstützung nicht angenommen wird.
Informationen zum Thema einholen
Wer in einem konkreten Fall helfen will, sollte sich deshalb über die Rechtslage und Hilfsmöglichkeiten beraten lassen. Eine solche Hilfe bieten die Frauenhelpline 0800/222 555 oder die Informationsstelle gegen Gewalt, wo sie Informationsmaterial bestellen können.
Helfen in akuten Notsituationen
Wenn Sie Zeug_in von Gewalt werden oder Hilfeschreie hören, ist es wichtig, so rasch wie möglich zu handeln. Wenn Sie sich selber sicher genug fühlen, vesuchen Sie - möglichst mit der Unterstützung anderer Menschen - die Gewaltausübung zu beenden. Das erfordert Mut und Zivilcourage. Wenn es zu gefährlich ist, sich einzumischen, rufen Sie auf jeden Fall sofort die Polizei (Notruf 133).
Aufgrund der Abhängigkeit der Opfer vom Täter kann es sein, dass sich die Opfer gegenüber der Polizei abweisend zeigen und sagen, dass nichts passiert sei. Dies ist eine normale Reaktion, die dem Selbstschutz dient, da die Betroffenen ja meist weiterhin mit dem Gefährder zusammenleben. Durch einen Polizeieinsatz wird aber die Gewalt auf jeden Fall vorläufig gestoppt und das ist in der akuten Situation das Wichtigste.
Nehmen Sie es deshalb nicht persönlich, wenn die Betroffenen abweisend auf ihre Intervention reagieren. Besonders in Gegenwart des Misshandlers ist es für diese häufig unmöglich, über die Gewalt zu sprechen. Trotzdem ist es wichtig, immer wieder schnell zu reagieren, das kann lebensrettend sein!
Kontakt zur betroffenen Frau suchen
Es ist wichtig, auch danach aktiv Hilfe anzubieten. Dazu ist es notwendig, die betroffene Frau in einem günstigen Moment anzusprechen. Auf keinen Fall sollte dies im Beisein des Mannes geschehen. Bedenken Sie, dass es für die Betroffene sehr unangenehm und gefährlich sein kann, über die Gewaltsituation zu sprechen. Stellen Sie sich darauf ein und benutzen Sie Formulierungen wie: "Ich möchte Ihnen helfen, aber ich verstehe auch, dass es für Sie unangenehm ist, darüber zu sprechen. Was kann ich für Sie tun?" Weiters ist es wichtig, Vertraulichkeit zuzusichern: "Sie können immer zu mir kommen, ich sage niemandem etwas davon, auch nicht Ihrem Mann."
Für den Krisenfall sind konkrete Angebote besonders wichtig: "Sie können immer bei mir telefonieren und wir können uns ein Zeichen ausmachen für den Fall, dass Sie Hilfe brauchen."
Keinen Druck ausüben
Bieten Sie immer wieder Hilfe an, knüpfen Sie diese aber nicht an Bedingungen. Damit würden Sie die Betroffene nur unter Druck setzen. Sollten Sie jedoch an die Grenzen Ihrer eigenen Belastbarkeit stoßen, sagen Sie das klar und deutlich, ohne dabei vorwurfsvoll zu werden: "Ich schaffe es nicht mehr, dich aufzunehmen, das ist eine zu große Belastung für mich, ich werde dir aber helfen, eine Hilfsreinrichtung zu finden.
Entscheidungen der betroffenen Frau respektieren
Nicht alle Frauen, die misshandelt werden, wollen oder können sich trennen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Verantwortungsgefühl gegenüber den Kindern, fehlende Alternativen oder Angst vor weiterer Gewalt. Manche Frauen hoffen aber einfach auch nur, dass sich die Situation irgendwann wieder normalisieren wird.
Der wichtigste Grundsatz für Helfende - egal ob im privaten Umfeld, in Hilfseinrichtungen oder Institutionen - muss aber immer sein, dass die Entscheidungen der Betroffenen respektiert werden. Nur sie selbst können die Entscheidung für ihr Leben treffen. Dafür brauchen sie aber unsere Hilfe.
Kontakt zum gewalttätigen Mann suchen
Hier können vor allem Männer, die Gewalt ablehnen, eine sehr wichtige Rolle einnehmen und der Gewalt Grenzen setzen, indem sie gewalttätige Männer mit ihrem Verhalten konfrontieren. Bitte beziehen Sie eindeutig Stellung, sagen Sie klar und deutlich, dass Sie Gewalt nicht billigen, weil diese durch nichts zu rechtfertigen ist.
Wenn Kinder misshandelt werden, kann Wegschauen gefährlich sein
Wenn Kinder misshandelt werden, ist es ebenfalls wichtig, sofort die Polizei zu rufen. Wenn Sie ein Kind immer wieder schreien hören, sollten Sie ebenfalls reagieren. Wenn Sie sich dies zutrauen, können Sie die Eltern fragen, was los ist. Sie können aber auch das zuständige Amt für Jugend und Familie anrufen. Die MitarbeiterInnen dort müssen jedem Anruf, auch wenn er anonym ist, nachgehen.
Viele Leute scheuen sich, dies zu tun, weil sie sich nicht einmischen und andere nicht anschwärzen wollen. Zum Schutz der Kinder ist es aber notwendig, dass wir aktiv werden - bei drohender und akuter Gewalt sind wir dazu auch verpflichtet. Auch wenn Kinder auf der Straße von Erwachsenen geschlagen werden, sollten wir uns einmischen. Gewalt ist strafbar!
